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Hiermit möchte ich mich zuerst bei allen Pflegern, Schwestern, Ärzten und dem Hausarzt Dr. Bohlmann bedanken, die sich wirklich rührend um mich bemüht haben und denen ich mein weiteres Leben verdanke. Besonders der Besatzung des Notarztwagens, die rasend schnell zur Stelle waren und die erste medizinische Versorgung leisteten. |
Allgemeine Informationen über das Thema Herzinfarkt
282 000 Menschen |
erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt |
50 % | von ihnen sterben innerhalb der ersten 30 Tage |
Symptome
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Risikofaktoren
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Persönliche Ansichten über das Thema Herzinfarkt Am 5.Januar 2000 erlitt ich einen Herzinfarkt, den ich inzwischen gut bewältigt und verarbeitet habe. Ich möchte mit dieser Webseite Personen einen kleinen Denkanstoß geben, die vielleicht (wie ich) zu sorglos mit verschiedenen Faktoren, betreffend ihrer Gesundheit, umgehen. Wie man so schön im Volksmund sagt: "Hinterher ist man immer schlauer!" "Nie im Leben hätte ich gedacht, dass es mich treffen würde", habe ich von mehreren Patienten im Krankenhaus gehört. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, mit dieser Seite etwas zur Aufklärung, in Bezug auf das Thema Herzinfarkt, zu leisten. Vielleicht ist es ja auch für den einen oder anderen Leser interessant erfahren zu können, wie weit die Medizin inzwischen fortgeschritten ist. Da ich seit 1993 Nichtraucher bin, wenig Alkohol trinke, kaum Übergewicht habe, keinen Stress, das Essverhalten normal ist und ich obendrein sehr viel Sport treibe, habe ich mich immer für sehr gesund gehalten. Die Warnung der Ärzte, mein Cholesterin sei zu hoch, habe ich über Jahre nicht ernst genommen. Meine Werte lagen immer weit über 300, manchmal sogar über 500. Ich hatte mal gelesen, dass der Körper selbst Cholesterin produziert und das Verhältnis zwischen dem HDL- und dem LDL Wert maßgebend sei. Damit war für mich das Thema erledigt. Inzwischen ist mir natürlich klar, durch was der Infarkt ausgelöst wurde. Es war der zu hohe Cholesteringehalt, denn die anderen Dinge auf der Check-Liste der Ärzte, trafen auf mich nicht zu. (Rauchen, Alkohol, Stress, Übergewicht usw.) |
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Tag/Stunde | Ort | Detail |
14.12.1999 | Gran Canaria | Tagsüber spielte ich Volleyball. Abends hatte ich beim Tanzen ein Gefühl, als wenn mein Brustkorb in Flammen steht |
16.12.1999 | Gran Canaria | Wie am 14.12.99. Nachts ein Brenngefühl im Brustkorb. |
21.12.1999 | Kersten-Miles-Straße | Ich wurde Nachts wach und hatte ein Gefühl, als ob die Brust brennt Nach ca.15 Minuten war alles vorbei. |
Weihnachten | Kersten-Miles-Straße | Dauernd Druck und Brennen auf der Brust. |
05.01.2000 | Dr. Bohlmann | Vormittags war ich bei Dr. Bohlmann. EKG unauffällig. Überweisung für den Kardiologen Dr. Müntze für den nächsten Tag bekommen. |
05.01.2000 | Notarzt | Nachmittags wurde ich vom Herzinfarkt überrascht! Ich lag vor dem Infarkt ca. 2 Stunden im Wohnzimmer mit immer stärkeren Schmerzen. Als die Luft immer enger wurde, musste der Notarzt gerufen werden. Mit Verdacht auf Herzinfarkt transportierte man mich sofort ins Cuxhavener Krankenhaus. |
06.01.2000 | Intensivstation | Gegen Abend eine zweite Herzattacke. Anschließend ein psychischer Zusammenbruch. |
07.01.2000 | Intensivstation | Bestätigung: Es war ein Hinterwandinfarkt. |
08.01.2000 | Station 4 | Verlegung von der Intensivstation auf die Station 4. Bei Belastung, Sprechen, Anstrengung usw. Herzprobleme. |
14.01.2000 | Überführung | Verlegung vom Cuxhavener Krankenhaus nach Bremerhaven Reinkenheide. |
14.01.2000 |
Reinkenheide Intensivstation |
Koronarangiographie
(Herzkatheter) PTCA und Stent einer 95 %igen RCA-Stenose Foto links z.e. intranuralem Hinterwandinfarkt. Eine Herzarterie war zu 95 % geschlossen und wurde aufgeblasen. Damit die Arterie nicht wieder zugeht, hat man einen Stent Foto eingebaut. |
15.01.2000 | Station 9c | Verlegung auf Station 9c |
17.01.2000 | Station 9c | Belastungs-EKG bis 225 Watt unauffällig. |
18.01.2000 | Entlassung | Entlassung aus dem Krankenhaus Reinkenheide. |
Glücklich verließ ich Reinkenheide. Die Ärzte meinten, ich könnte wieder volle 100 % bringen. Sport und sonstige Aktivitäten könnte ich uneingeschränkt machen. Wenn ich im Arbeitsverhältnis stehen würde, wäre ich wieder voll Belastbar und Einsatzfähig. | ||
Dr. Bohlmann war anderer Meinung. Bis 80 % Leistung und angemessen Sport usw. Ich muss sofort und bis an mein Lebensende Tabletten nehmen: Ass 100,Sorties 20, Belok Zok mite und 28 Tage lang Iscover 75 und eine Tablette für die Magenschleimhautentzündung. | ||
19.01.2000 20.01.2000 21.01.2000 |
Kersten-Miles-Straße | Immer wieder ein Druckgefühl auf der Brust. Angstzustände. Nachts Alpträume. Bauchschmerzen. Das Sprechen fiel immer schwerer. Erschöpfungszustände. |
21.01.2000 | Notarzt/Dr. Bohlmann | Nachmittags einen Herzkrampf. Dr. Bohlmann brachte mich mit Krankenwagen ins Krankenhaus Cuxhaven (Intensivstation). |
22.01.2000 | Station 12 | Verlegung von der Intensivstation auf die Station 12. Immer noch Bauschmerzen und Druck auf der Brust. |
23.01.2000 | Station 12 | Mir geht es etwas besser. Aber immer noch Bauchschmerzen. Nachts war der Arm eingeschlafen. Danach ein Brennen auf der Brust und Druckgefühl. Nach Eingabe von Nitro wurde es besser. |
24.01.2000 | Station 12 | Mir geht es bedeutend besser. |
26.01.2000 | Station 12 | Magenspiegelung. Eine festgestellte Magenschleimhautentzündung soll die Brust- und Bauchschmerzen verursacht haben. |
27.01.2000 | Station 12 | Belastung - EKG bis 170 Watt unauffällig. Entlassung aus dem Krankenhaus Cuxhaven. |
27.01.2000 | Dr. Bohlmann | Nach Meinung meines Hausarztes Dr. Bohlmann, hatte ich nach dem Hinterwandinfarkt am 5. Januar, anschließend am 21. Januar einen Herzkrampf. Durch die Faktoren: Magenschleimhautentzündung, Ablehnung des Stents durch die Körperabwehrkräfte und meines psychischen Zustandes (Angst=Stress), wurde der Herzkrampf ausgelöst. |
29.01.2000 | BBS Sporthalle | Ich habe bei unseren Volleyballpunktspielen mitgemacht. Keinerlei Probleme. Ich bin mit großen Ängsten angefangen und habe mich nach und nach frei gespielt. |
30.01.2000 | Tanztee | Rita und ich waren zum Tanzen. Ebenfalls keinerlei Probleme. Meine Ängste in Bezug auf einen erneuten Herzinfarkt sind nahezu verschwunden. |
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Heute ist der 17.Februar 2000. Obwohl das Jahr noch sehr jung ist, haben wir schon sehr viel im neuen Jahrtausend erlebt. Meine Familie hatte viel Angst um mich und wenn ich mir überlege, dass meine Arterie zu 95 % dicht war, habe ich viel Glück in Anspruch genommen. Aber jetzt schauen wir nach vorne und genießen weiterhin und noch intensiver unser schönes Leben. Wir sind alle miteinander noch enger zusammen gerückt und ich freue mich, dass meine lieben Freunde, genau wie die Bekannten und Verwandten, sehr viel Anteilnahme gezeigt haben, um mich besorgt waren und es immer noch sind. |